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Konkordate zwischen Schweizer Kantonen
Neues Zürcher Wahlsystem ("Doppelter Pukelsheim")

Neue Zürcher Zeitung, 15 February 2006
Author: Martin Senti

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Von Regeln und Resultaten

Die SP ist nicht Opfer des neuen Wahlsystems

se. Ein zentrales Thema bei den Stadtzürcher Wahlen ist die Frage, welcher Anteil der Sitzverschiebungen denn nun wohl Konsequenz des neuen Zuteilungssystems ist. Die massiven Sitzverluste der SP wurden dabei nicht zuletzt mit dieser Verfahrensänderung erklärt. Der Genfer Politikwissenschafter Daniel Bochsler (ein Beitrag von ihm zum nationalen Wahlsystem findet sich auf Seite 15 dieser Ausgabe) stellt diese These nun aber in Frage. Er hat - soweit es die Datenlage mit den neuen Wahlkreisen ermöglicht - die Resultate gemäss neuem und altem Wahlsystem (mit Listenverbindungen) verglichen. Demgemäss hätte die SP nach altem Wahlsystem 2 Sitze mehr verbuchen können (46 statt 44), und auch die SVP hätte 27 statt nur 24 Sitze gemacht; sie hätte ihre Stimmenverluste bei der Seniorenliste durch die Stimmen der Schweizer Demokraten teilweise wettmachen können. Die Grünen hingegen - und das ist die überraschende Aussage von Bochsler - haben vom neuen Wahlsystem nicht profitiert, im Gegenteil: Wäre noch das alte Wahlsystem mit Listenverbindungen (aber mit den vergrösserten Wahlkreisen) angewendet worden, hätten sich die Grünen dank Listenverbindungen sogar auf 18 statt nur auf 14 Sitze steigern können. Ähnliches gilt für die CVP. Sie hätte im alten Wahlsystem von den Stimmen profitiert, die ihr durch Listenverbindungen mit der EVP und der EDU zugekommen wären.

Die Gewinner des neuen Systems sind somit neben den kleinen Parteien SD, EVP und AL vor allem die Freisinnigen. Denn diese hätten - aufgrund fehlender Partner - mit dem alten Wahlsystem nicht von Listenverbindungen profitieren können. Die Grünen, kommt Bochsler zum Schluss, sind somit nicht Nutzniesser, sondern «Opfer» des neuen Wahlsystems.

Link: The Working Paper on the subject

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update 27/08/06